(8) Göttingen
beginne im zug mit michel foucaults geschichte der gouvernementalität: anordnung von herrschaftsräumen.

in göttingen gefällt mir vor allem der bahnhofsvorplatz, weit, leer und bänke an beiden seiten - hier hat man den öffentlichen raum noch nicht von sitzgelegenheiten befreit.
der geplante ein-person-stadtrundgang endet bereits am rathaus, hier laufen mir f., s., f,. p., k., m., und l. über den weg. p. übernimmt die stadtführung und man sieht sich dinge wie den alten botanischen garten und das mathematische institut an, wobei letzteres vermutlich nur ansprechend wirkt, wenn man mathematiker ist. daran ändern auch die enthusiastischen erzählungen über hilbert nichts. langsam dann in richtung lokalität, die anderen treffen. ich esse einen steinofenfladen und hinterher pfannkuchen mit nougatfüllung, sahne und eis. längeres gespräch mit k., der nun nach hamburg kommen wird, der arbeit wegen. und die freudige voraussicht, dass das die chancen ihn öfters zu sehen, hebt. kurz wird mir ganz wohlig und heimelig, als ich auf m.s gesicht schaue, das von seinem laptopbildschirm beleuchtet wird. irgendwer sagt: ich habe m.s gesicht so öfters gesehen als bei tageslicht.
auf dem weg zum bahnhof ist das rathaus beschienen und in der fußgängerzone spiel einer in der dunkelheit harfe.